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Liebenswerte Wassermonster

von Kristin Lorenzen

Liebenswerte Wassermonster





Heute möchte ich von meinen Axolotls (Ambystoma mexicanum) berichten.

Nicht jeder findet sie besonders schön, wobei Schönheit ja relativ ist, aber interessant sind sie auf jeden Fall. Sicher ist auch, dass man sofort gute Laune bekommt, wenn man in das Aquarium schaut, denn durch ihr großes Maul, hat man immer das Gefühl, sie würden einen angrinsen.

Für den Axolotl ist dieses große Maul natürlich wichtig, da er beim Fressen einen Unterdruck erzeugt und somit alles was im nahen Umkreis schwimmt, kriecht oder liegt einsaugt. Axolotl bewegen sich sehr gemächlich durch das Becken. Manchmal lassen sie sich auch einfach auf einer Pflanze dahintreiben. Dies wirkt immer alles sehr entspannt. Es ist beruhigend, wenn man ihnen zuschaut. Sie können durchaus schnell schwimmen, dies kommt aber nur selten vor - man soll sich ja auch nicht überanstrengen.

Die Axolotls stammen ursprünglich aus Mexiko. Ausschließlich hier ist dieser Molch zu finden. Sie galten schon als in der Natur ausgestorben – vor kurzen wurden jedoch zwei wild lebende Tiere im Xochimilco See in Mexico gefunden.

Das besondere an diesem Molch ist, dass er sein ganzes Leben im Wasser verbringt. Dem Axolotl fehlt ein Hormon (Thyroxin), welches die Metamorphose auslöst. So bleibt er immer im Larvenstadium.

Absolut Bemerkenswert ist, dass den Axolotls verlorene Gliedmaßen wieder nachwachsen können. Wie oben schon beschrieben sind diese Molche beim Fressen etwas ruppig und wenn beim Einsaugen von Futter zufällig ein Bein von einem Kollegen dabei ist, wird auch dies verspeist. Sie können auch eben nicht ganz so gut sehen. Das so „abgesaugte“ Bein wächst jedoch nach kurzem wieder nach.

Die Axolotls sind eigentlich sehr anspruchslos. Im Vergleich zu anderen Aquarien leben sie in einem „Energiesparbecken“ (wenig Licht, keine Heizung, keine Wasseraufbereiter oder Dünger). Die Wassertemperatur sollte zwischen 17°C und 21°C liegen. Zu hohe Temperaturen bedeuten für Axolotls großen Stress und Anfälligkeit für Krankheiten. Bei höheren Temperaturen ist der Sauerstoffgehalt geringer, was die Axolotls nicht gerne haben. Die Lotls haben, wenn es ihnen gut geht, eigentlich immer rötliche Kiemenäste. Die Bepflanzung eines Axolotlbeckens ist etwas schwierig. Mit wenig Licht und ohne Dünger geben die meisten Pflanzen schnell auf. Aus diesem Grund habe ich irgendwann auf Kunststoffplanzen umgestellt, was aber nicht schlecht aussieht. Höhlen in denen sie sich verkriechen können sind auch sehr wichtig.

Mit dem Futter sind sie etwas wählerischer. Ausgewachsene Tiere (sie können so 25-30 cm groß werden) haben ihr Futter gerne so alle 4-5 Tage. Abwechslung wird hier groß geschrieben. Je vielfältiger die Nahrung ist, desto näher kommt man seinen natürlichen Gewohnheiten.

Kleinere Fische, Fischbrut, Insekten, Insektenlarven, Würmer, Garnelen und noch weitere Krebstierchen gehören zu ihrer normalen Futterquelle. Grätenfreier Süßwasserfisch in kleinen Stückchen wird auch sehr gerne genommen. Für die Fütterung im Aquarium eignet sich zusätzlich Pelletfutter. Dies sollte jedoch eine Ausnahme sein.

Unsere Lotls sind über Pelletfutter nicht sehr begeistert und meistens muss dann die Mulmglocke die Reste beseitigen.

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass Axolotls alles fressen, was ins Maul passt und von ihnen überwältigt werden kann. Dementsprechend ist eine Vergesellschaftung mit anderen Aquarienbewohner nicht möglich.